Erfolgreicher Wiedereinstieg dank Case Management
Für Frau W. ist jetzt wichtig, dass…
- sie lernt, ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und sich angemessen abzugrenzen.
- sie erkennt, dass ihre Gesundheit nun oberste Priorität hat und zukünftige Pläne vorerst zurückgestellt werden müssen.
- sie nach Möglichkeiten sucht, sich von Familienpflichten zu entbinden, um mehr Zeit für sich selbst zu haben.
- sie mit der Hausärztin in Kontakt bleibt, damit diese die Arbeitsfähigkeit laufend überprüft.
- sie gemäss den Anweisungen der Hausärztin eine Psychotherapeutin sucht.
Rückkehr an den Arbeitsplatz
Die ergriffenen Schritte zeigen erste positive Ergebnisse: Frau W. kann sich durch die Entlastungsmassnahmen und eine Krankschreibung durch die Hausärztin langsam erholen. Sie äussert schon bald den Wunsch, ihre Arbeit wieder aufzunehmen. Sharon Lang rät ihr, die Rückkehr zur Arbeit gründlich vorzubereiten und mit ihrer Ärztin zu besprechen, ob ein medizinisch-therapeutischer Arbeitsversuch eine geeignete Option für einen Neustart am Arbeitsplatz wäre.
Ein medizinisch-therapeutischer Arbeitsversuch
Ein medizinisch-therapeutischer Arbeitsversuch wird empfohlen, wenn eine Person nach einer längeren Krankheitspause wieder mit der Arbeit beginnen möchte, jedoch nicht klar ist, wie belastbar die Person ist. Der Arbeitsversuch dauert in der Regel einige Wochen. Die/der Arbeitnehmer/-in bleibt weiterhin zu 100 Prozent krankgeschrieben. Für den Arbeitsversuch wird keine bestimmte Leistung erwartet. Die Steigerung der Arbeitsstunden erfolgt schrittweise. Das oberste Ziel ist die erfolgreiche Reintegration an den Arbeitsplatz ohne Rückfälle.
Übernahme des Case Managements durch Proitera
Sharon Lang organisiert den Arbeitsversuch von Frau W. mit der Krankentaggeldversicherung und koordiniert das Case Management. Dies umfasst die Koordination mit der HR-Abteilung, der Krankentaggeldversicherung, der Klientin und der Vorgesetzten. Die Rückkehr zur Arbeit muss laufend mit der Vorgesetzten abgestimmt werden. Die Augenerkrankung ist unheilbar, und Stress kann ihren Verlauf negativ beeinflussen.
Sozialarbeiterin Sharon Lang schlägt vor, ein Arbeitsversuchstagebuch zu führen. Das Tagebuch erlaubt eine langfristige Auswertung, unterstützt Frau W. bei der Selbstreflexion und verhindert Rückfälle in alte Muster.
Nach einer erfolgreichen Anmeldung bei der IV werden rasch Massnahmen und Hilfsmittel gesprochen: Frau W. erhält spezielle Computerprogramme zur Unterstützung von Personen mit Sehbehinderung am Arbeitsplatz und eine Spezialbrille. Diese ersten Hilfestellungen bringen bereits eine grosse Entlastung für Frau W.
Wie von der Hausärztin angewiesen, nimmt Frau W. psychotherapeutische Unterstützung in Anspruch. Sharon Lang unterstützt Sie bei der Suche mit Informationen zu geeigneten Angeboten und Adressen. Schnell lernt Frau W. sich besser abzugrenzen und Prioritäten zu setzen, sodass sie die Therapie schon bald nicht mehr benötigt.
Neue Kompetenzen
Frau W. geht gestärkt aus der Situation hervor, mit einem klaren Kopf und Energie für die Alltagsaufgaben. Dank der bereitgestellten Unterstützung fühlt sie sich befähigt, wieder anspruchsvollere Aufgaben zu übernehmen und sie zu priorisieren. Der offene und sensible Umgang mit ihrer Situation am Arbeitsplatz sowie die Unterstützung der Vorgesetzten haben ihr beim Wiedereingliederungsprozess sehr geholfen.
Was am Anfang unvorstellbar schien, wird möglich: Frau W. kann wieder ihr volles Arbeitspensum aufnehmen.
Fragen an Frau W., Mitarbeiterin bei CARBOGEN AMCIS
(Symbolbild)
Wie fühlten Sie sich zu Beginn der Beratung bei Sharon Lang?
Als ich mich an Sharon Lang wandte, war ich wirklich hoffnungslos und wusste nicht mehr, wie es weitergehen sollte. Ich war unsicher, ob und in welchem Masse ich jemals wieder arbeitsfähig sein würde und wie ich meinen Lebensunterhalt bestreiten könnte.
Sharon Lang konnte diese Unsicherheit abbauen und gab mir Informationen darüber, an wen ich mich wenden und welche Behörden und Institutionen ich kontaktieren sollte. Sie bestärkte mich darin, dass es richtig ist, mich jetzt als erstes auf meine Gesundheit zu konzentrieren. Es war hilfreich diese Einsicht von einer neutralen, externen Person zu erhalten.
Welche konkreten Hilfestellungen haben Ihnen am meisten geholfen?
Sharon Lang bot an, die Rolle als Case Managerin zu übernehmen. Sie hat die Krankentaggeldversicherung und die IV kontaktiert und kannte die Prozesse, was mir eine grosse Hilfe war. Viele Informationen dieser Institutionen sind nur schriftlich verfügbar und ich hatte Schwierigkeiten, diese eigenständig zu sichten. Die Unterstützung durch Sharon Lang half mir dabei, mich auf meine Erholung zu konzentrieren. Ohne sie wäre ich heute an einem anderen Punkt.
Es war zudem eine grosse Hilfe, dass sie mit meiner Vorgesetzten gesprochen und den Kontakt zur IV aufgenommen hat. Die ersten Monate meiner Erkrankung waren emotional sehr belastend für mich und es fiel mir schwer über die Situation zu sprechen.
Einige Ärzte nahmen meine Erkrankung nicht ernst und konnten mir keine klare Perspektive für den weiteren Verlauf geben. Diese Ungewissheit war sehr belastend. Das änderte sich, als ich von der Sehbehindertenhilfe viele Hilfsmittel zur Verfügung gestellt bekam: Endlich nahm man meine Erkrankung wirklich ernst. Bevor ich mich von Sharon Lang beraten liess, war mir nicht bewusst welche Unterstützung es gibt.
Sharon Lang gab mir jedoch die Sicherheit und Hoffnung, dass es trotz fehlender Verbesserung meiner Sehkraft und dank Hilfsmitteln möglich ist, weiter zu arbeiten.
Es ist beruhigend zu wissen, dass es da jemanden gibt, der einen ernst nimmt, und dass man mit seinen Problemen nicht alleine ist.
Fragen an die Vorgesetzte von Frau W. bei CARBOGEN AMCIS
Welche Entlastungsmassnahmen im Fall von Frau W. haben Ihnen am meisten geholfen?
Die Gesprächsbereitschaft seitens der Sozialarbeiterin und ihre kontinuierliche Unterstützung waren äusserst hilfreich. Sie war von Anfang an proaktiv in diesem Fall tätig, und auch die regelmässigen Telefonate haben einen großen Beitrag zur erfolgreichen Krisenintervention geleistet. Sowohl die praktischen Hilfestellungen als auch das Feedback von Sharon Lang waren für mich entscheidend für die erfolgreiche Problemlösung.
Es war das erste Mal, dass ich mit einem derartigen Fall im Mitarbeiterbereich konfrontiert wurde. Sharon Lang war mir dabei eine grosse Unterstützung.
Es war mir wichtig zu wissen, dass ich im Hintergrund eine professionelle Person an meiner Seite habe, die sich mit solchen Angelegenheiten auskennt.
Fragen an Frau Bischoff, Junior HR Business Partner, CARBOGEN AMCIS
Wo sehen Sie den grössten Mehrwert der Dienstleitung resp. der Beratungen durch Proitera?
Bei CARBOGEN AMCIS legen wir grossen Wert darauf, unseren Mitarbeitenden in privaten oder beruflichen Notlagen sowie präventiv eine neutrale Ansprechperson zur Seite zu stellen. Dank der Zusammenarbeit mit Proitera haben unsere Mitarbeitenden immer die Möglichkeit, sich an eine unabhängige Beratungsperson zu wenden. Unsere Erfahrung zeigt, dass die Beratungen nicht nur freundlich und kompetent ablaufen, sondern dass die Beraterinnen und Berater auch ein umfangreiches Fachwissen sowie innovative Ideen und Vorschläge mitbringen.
Die Dienstleistung von Proitera trägt dazu bei, eine positive und unterstützende Unternehmenskultur zu fördern. Wir schätzen die Unterstützung durch Proitera sehr und freuen uns auf die weitere Zusammenarbeit.
Fragen an Sharon Lang, Beraterin und Sozialarbeiterin bei Proitera
Was waren die Hürden, die es in diesem Fall zu bewältigen gab?
Wie es häufig bei Langzeiterkrankungen der Fall ist, war schwer abschätzbar, wann und ob die Mitarbeiterin ihr volles Pensum überhaupt wieder erreichen kann. Das verlangte sowohl von der Mitarbeiterin als auch vom Arbeitgeber viel Geduld und Flexibilität: Man möchte den Arbeitgeber möglichst gut informieren, damit er die Möglichkeit hat, die Aufgaben zu planen und fürs Team entsprechende Unterstützung zu organisieren. Für die erkrankte Mitarbeiterin ist es wertvoll, wenn die Option auf eine Rückkehr ins volle Pensum bestehen bleibt.
Wir waren durch den Austausch mit der HR-Abteilung und Standortgesprächen mit der Vorgesetzten laufend im Kontakt mit dem Arbeitgeber und haben über die nächsten möglichen Schritte und längerfristige Perspektiven informiert. Es fand eine rollende Planung des Arbeitspensums und der zumutbaren Aufgaben statt, was für den Arbeitgeber auch einen Aufwand bedeutet. Rückblickend hat sich dieser Aufwand für den Arbeitgeber gelohnt, denn die Mitarbeiterin hat wieder ihre volle Leistungsfähigkeit erreicht, ist dankbar für die Unterstützung beim Wiedereinstieg und entsprechend motiviert bei der Arbeit.
Was war schlussendlich ausschlaggebend für den positiven Ausgang des Falls?
Die unterstützende Haltung des Arbeitgebers (HR und Vorgesetzte) und die regelmässige Kommunikation waren sehr hilfreich. Durch ihre engagierte Haltung und die Bereitschaft, sich und den Prozess laufend zu reflektieren, hat auch die Mitarbeiterin entscheidend zum positiven Ergebnis beigetragen. Die Krankentaggeldversicherung hat den eingeschlagenen Weg unterstützt und die Invalidenversicherung hat mit der Finanzierung der Massnahmen ebenfalls einen Beitrag geleistet. All dies konnte sich positiv auswirken, weil alle Beteiligten gut miteinander vernetzt und mit einheitlichem Ziel gearbeitet haben.
Welches Vorgehen empfiehlst du Vorgesetzten mit einem ähnlichen Fall?
Vorgesetzte sind manchmal verunsichert, wie sie mit erkrankten Mitarbeitenden umgehen sollen: Soll man die Betroffenen anrufen oder lieber in Ruhe lassen? Welche Fragen darf man stellen und welche Aufgaben sind zumutbar? Es ist nie falsch, das Telefon in die Hand zu nehmen und sich zu solchen Fragen mit einer Beraterin/ einem Berater von Proitera auszutauschen und sich so Entlastung und Unterstützung für die eigene Führungsverantwortung zu holen.
Mögliche Massnahmen innerhalb der einzelnen Phasen
1. Klärungsphase: Kontaktaufnahme und Klärung des Anliegens, Prüfen von Sofortmassnahmen
2. Erstgespräch: Analyse der Situation, Einschätzung der Motivation und Identifikation des Reintegrationspotenzials
3. Planung und Zielvereinbarung: Vereinbarung des Reintegrationsziels, Strukturierung des Prozesses und Planung der Hilfsmittel
4. Umsetzung: Umsetzung der Massnahmen und Reintegrationsschritte
5. Überprüfung: Kontrolle der Ziele (ggf. Zielanpassung), Überprüfung der Reintegrationsfortschritte und der Wirkung der Hilfsmittel
6. Auswertung: Bewertung durch alle Beteiligten, Evaluation des Erfolgs/Aufwands
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