17. mai 2022

Widerstand konstruktiv nutzen

Rationaler Widerstand: Er basiert auf sachlichen, logischen Argumenten. Hier reicht es oftmals, die skeptischen Mitarbeitenden mit handfesten Argumenten von der Notwendigkeit des Wandels zu überzeugen. Bei Widerstand, der mit rationalen Begründungen vorgebracht wird, gilt es allerdings, zwischen echten Sachargumenten und vorgeschobenen zu unterscheiden. Vorgeschobene Argumente tauchen mal in der einen, mal in der anderen Form immer wieder auf. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Online-Impulsreferat.

Emotionaler Widerstand: Der Widerstand gegenüber Veränderungen beruht sehr oft auf Befürchtungen und Ängsten. Die tatsächlichen Gründe für die Ablehnung liegen selten auf der Sachebene, sondern eher im emotionalen Bereich. Für Sachargumente sind Menschen nicht zugänglich, solange sie sich auf der emotionalen Ebene bedroht fühlen.

Politischer Widerstand: Er entsteht durch die Angst von Mitarbeitenden, ihre Position oder Macht zu verlieren. Oft geht es dabei auch um Misstrauen gegenüber den Rahmenbedingungen oder um konkretes Fehlverhalten von Verantwortlichen in der Vergangenheit.

Wie erwähnt, ist Widerstand eine normale psychologische Reaktion der Menschen auf Veränderungen. Widerstand entsteht sowohl auf persönlicher als auch auf sachlicher Ebene. Die aus dem Change-Management bekannte Akzeptanzmatrix teilt unterschiedliche Widerstandstypen in vier Gruppen auf. Deren Motivation besser einzuordnen und zu verstehen, hilft beim Umgang mit Ablehnung und den daraus abgeleiteten Massnahmen.

Akzeptanzmatrix, Quelle: Mohr, Woehe, Diebold, 1998

Promotoren sind der Veränderung gegenüber positiv gestimmt und helfen dabei, Widerstände zu überwinden.

Skeptiker haben zwar sachliche Vorbehalte und sind von der Notwendigkeit der Veränderung nicht überzeugt. Aber sie haben keine Einwände auf der persönlichen Ebene.

Bremser beziehen die Veränderungen auf ihren persönlichen Status: Eine Veränderung kann aus ihrer Sicht weniger Geld, geringerer Einfluss oder im schlimmsten Fall einen Arbeitsplatzverlust bedeuten.

Widerständler haben auf allen Ebenen Vorbehalte gegenüber der Veränderung.

Die prozentuale Verteilung der unterschiedlichen Typen kann im Einzelfall erheblich von der Matrix abweichen. Durch gezielte Massnahmen kann die Zusammensetzung der Widerstandstypen jedoch verändert werden. Darum ist es wichtig, sich individuell auf die einzelnen Mitarbeitenden einzulassen, um damit allen Beteiligten einen Lernprozess zu ermöglichen. Unser Online-Impulsreferat vertieft mögliche Massnahmen beim Umgang mit Widerstand.

Das ist wichtig beim Umgang mit Widerstand

  • Versuchen Sie Widerstand als wichtigen Bestandteil eines Veränderungsprozesses zu verstehen und zu akzeptieren. Nicht das Auftreten von Widerständen, sondern deren Ausbleiben sollte Sie misstrauisch machen.
  • Widerstand enthält immer eine persönliche, verschlüsselte Botschaft. Die Ursachen dafür liegen selten auf der Sachebene, sondern im emotionalen Bereich. Entscheiden Sie sich deshalb lieber dafür, die persönlichen Motive Ihres Gegenübers zu ergründen, anstatt dagegen vorzugehen.
  • Thematisieren Sie mögliche Befürchtungen und Ängste im aktiven Dialog mit den Betroffenen. Zeigen Sie aufrichtiges Interesse durch aktives Zuhören. Dies hilft, Vertrauen aufzubauen.
  • Intensivieren Sie die Kommunikation: Nennen Sie die Beweggründe und Notwendigkeit sowie die Ziele und Meilensteine möglicher Veränderungsprozesse.
  • Beteiligen Sie die Mitarbeitenden am Veränderungsprozess. Das hilft, Misstrauen abzubauen und wertvolles Wissen Ihrer Teammitglieder zu nutzen.

Widerstand hilft dabei, praxistaugliche Lösungen zu finden, neue Erfahrungen zu machen und mehr über die Beteiligten zu erfahren. Unser Online-Impulsreferat zeigt Ihnen auf, wie Sie Widerstand konstruktiv nutzen können.


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