26. Oktober 2020

Mit Case Management individuelle Bedürfnisse erkennen und Unternehmen entlasten.

Das Betriebliche Gesundheitsmanagement pflegt eine ganzheitliche Sicht auf die Organisation und den Menschen, um so einen Rahmen zu schaffen, der die Gesundheit fördert. Dadurch verbessern sich die Arbeitsabläufe und -bedingungen. Ein Bestandteil dieses Konzepts ist das Case Management. Es kommt zum Einsatz, wenn Mitarbeitende für längere Zeit erkranken oder verunfallen – in der Regel mehr als 30 Tage –, und deshalb arbeitsunfähig sind.

Das Case Management unterstützt Mitarbeitende bei der beruflichen Reintegration. Es verfolgt das Ziel, die Arbeitsfähigkeit zu erhalten oder rascher wieder herzustellen und die Rückkehr zum bisherigen Arbeitsplatz zu ermöglichen.

Quelle: https://gesundheitsfoerderung.ch/

Übersicht bei komplexen Fällen

Das Prinzip des Case Managements kommt vor allem bei komplexen Fällen zum Tragen. Etwa, wenn eine Mehrfacherkrankung vorliegt oder die Ursache der Beschwerden zunächst unklar ist. Eventuell gehen die körperlichen Beschwerden mit einer psychischen Belastung oder einer Erkrankung von Angehörigen einher. Dann stellt sich oft die Frage, welche Funktionen die Betroffenen noch wahrnehmen können und ob der Umfang des Arbeitspensums angepasst werden muss. Besonders bei vielschichtigen Einzelfällen ist es wichtig, aufwendige Behandlungsprozesse zu koordinieren und die betroffenen Mitarbeitenden zu begleiten, zu beraten und zu betreuen. Dadurch können Verzögerungen, Doppelspurigkeiten und ineffiziente Abläufe während des Krankheitsverlaufs vermieden werden. Liegt die Verantwortung für die Fallführung bei einer Person, fällt es dieser zudem leichter, mögliche Be- und Überlastungen abzuschätzen und geeignete Massnahmen zu ergreifen. So können sich Mitarbeitende etwa mittels Arbeitsversuch stufenweise wieder im Job einleben, ohne gleich die volle Leistung erbringen zu müssen.

Solche Entlastungsmassnahmen helfen, innerhalb von Arbeitsteams ein besseres Verständnis für die betroffenen Personen zu schaffen. So kann der Wiedereinstieg ohne Leistungsdruck und Missverständnisse vonseiten der Kolleginnen und Kollegen gelingen. Unser Leitfaden für Vorgesetzte hilft Ihnen dabei, die Rückkehr an den Arbeitsplatz nach längerer Krankheit Ihrer Mitarbeitenden vorzubereiten.

Wiedereinstieg nach längerer Krankheit — Überblick für Vorgesetzte

Die Vorteile des Case Managements für Unternehmen

Ein koordiniertes und zielgerichtetes Vorgehen bietet zudem die Möglichkeit, einzelnen Mitarbeitenden Lösungen anzubieten, die individuell auf sie zugeschnitten sind:

  • Bei wiederkehrenden Kurzabsenzen erfolgt eine präventive Früherkennung
  • Langzeitkranke werden rascher integriert
  • Die Arbeitsfähigkeit bleibt erhalten oder wird rascher wiederhergestellt
  • Eine nachhaltige Umschulung beziehungsweise der reibungslose Arbeitsplatzwechsel von Betroffenen wird beschleunigt
  • Lohnnebenkosten werden reduziert
  • Vorgesetze und Human Resources werden entlastet

Krankentaggeldversicherungen und Proitera in Ergänzung

Im Rahmen der Taggeldversicherung bieten Versicherer vermehrt Case Management für Unternehmen an. Sie verstehen darunter die Überwachung des Krankheitsverlaufs, die Rückführung der Erkrankten in den Arbeitsprozess und die Unterstützung beim allfälligen Ausscheiden aus der Firma. Übernimmt Proitera das Case Management, entflechten wir die Fallführung von den Interessen des Krankentaggeldversicherers. Es ist dabei unser Ziel, Menschen in problematischen und komplexen Situationen zu begleiten und konkrete Unterstützung bei der Lösungsfindung anzubieten.

Proitera bietet das Case Management als Teil der Betrieblichen Sozialberatung an.

Medizinisch: Massnahmenwahl (stationär, ambulant), Aktivierung, Rehabilitation
Beruflich: Arbeitsplatzerhaltung, -änderung (intern, extern)
Psychosozial: Verarbeitung der Krise, Alltagsbewältigung, Begleitung
Finanziell: Klärung der Sozialversicherungsansprüche und -anmeldung, Budgetberatung


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